Medizin. Als Kind habe ich sie gehasst. Ein notwendiges Übel, um schneller gesund zu werden. Nicke kurz mit dem Kopf, hast auch du gerade eine ekelhaft schmeckende Flüssigkeit vor Augen. Jeder von uns hat so eine Erinnerung. Es war ekelhaft aber es half.
Im Training gibt es das auch. Korrekturübungen. Diese schmecken nach nichts, fühlen sich jedoch ekelhaft an. Wie Medizin, machen dich diese Übungen, wohl dosiert, gesünder oder zumindest besser. Als Kind hast du geschluckt was Mama oder der Onkel Doktor gesagt haben. Beim Training ist es nicht ganz so einfach.
Die Frage nach der richtigen Einnahme:
Zuerst musst du wissen was du hast. Ohne Diagnose, keine Behandlung. Wäre doch blöd, wenn du Fieberzäpfchen nimmst obwohl du nur einen kleinen Schnupfen hast. Medizin im Training sollte dazu führen, dass du beweglicher wirst und Bewegungen besser oder leichter ausführen kannst.
Ich unterscheide dabei:
in kurzfristige Einnahme mit schneller Wirkung.
in langfristige Einnahme mit nachhaltiger Wirkung.
Beides ist wichtig und greift ineinander. Die Diagnose ist klar. Mehr Beweglichkeit muss her.
Doch welche Medizin sollst du einnehmen, um dieses Ziel zu erreichen?
Wir sind alle unterschiedlich. Was mir hilft, muss zwangsweise nicht automatisch dir helfen. Und das ist eine gute Nachricht. Vielleicht brauchst du eine wesentlich geringere Dosis als ich, um das gleiche Ziel zu erreichen. Beginnen wir mit der kurzfristigen Einnahme.
Ein Raum voller Sportler. Einige trainieren wegen Schmerzen im Rücken, andere um abzunehmen oder ihre Beweglichkeit und Kraft zu verbessern.
Alle schauen angespannt auf das Whiteboard vor ihnen.
Da steht sie. Die Übung die wie keine andere erschöpft und alles von ihnen abverlangt.
Krabbeln!
Alle kennen diese Übung jedoch wurde sie vergessen. Sie ist einer der Gründe warum wir heute aufrecht gehen.
In der frühkindlichen Entwicklung war das Bewegungsmuster Krabbeln fester Bestandteil. Nachdem wir lernten von der Rückenlage in die Bauchlage zu wechseln und unseren Oberkörper zu kontrollieren, war Krabbeln die Option um unsere Umwelt besser erkunden zu können.
Unsere Motivation war das Erkunden der Umwelt. Die Effekte die das regelmäßige Krabbeln im Körper auslöste, haben uns jedoch auf wesentlich mehr vorbereitet.
Vorteile der Übung:
schult unsere Flexibilität
verbessert Kraft und Koordination
beugt Verletzungen vor
Schulter- und Rumpfstabilität, als auch die intramuskuläre Koordination wird verbessert
fördert die Fettverbrennung und die kardiovaskuläre Ausdauer
Menschen die mit dem Training beginnen, lassen sich in zwei Kategorien unterscheiden. Die einen wissen wo sie sind und die anderen wissen wo sie hinwollen.
Wo sie stehen, ist Punkt A und wo sie hinwollen, ist Punkt B.
Beide haben gemeinsam, dass der Erfolg im Training ausbleibt solange sie nicht beide Punkte genau kennen.
Stell es dir vor wie bei einem Routenplaner. Du brauchst immer beide Punkte, um eine Strecke zu definieren die dich an dein Ziel bringt.
Trainierst du schon eine Weile ohne große Erfolge zu feiern, hast du vielleicht auch nur einen Punkt auf deiner Landkarte.
Für Erfolg im Training ist es wichtig zu wissen wo du stehst und zu wissen wo du hinwillst.
Punkt A = Ist – Zustand
Dein Ist-Zustand gibt an wie beweglich, stabil, kräftig oder ausdauernd du im Moment bist.
Dinge wie Zeit fürs eigene Training, Vorerfahrung, eventuelle Verletzungen in der Vergangenheit oder vorhandene Ressourcen (Trainingsgeräte, Studio) spielen auch eine wichtige Rolle.
Punkt B = Ziel
Dein Ziel gibt an was du in einer bestimmten Zeit erreichen möchtest. Beim Training geht es meist um die Verbesserung der Beweglichkeit und Stabilität in den Gelenken, mehr Muskulatur, weniger Fett oder dem erreichen einer bestimmten Kraft- oder sportspezifischen Leistung.
Kennst du beide Punkte auf deiner Landkarte?
Hier sind ein paar Dinge an denen du erkennst zu welcher Gruppe du im Moment gehörst.
Wissen genau wo sie stehen – Kennen Punkt A und wollen weg davon.
In dieser Kategorie finden sich Breitensportler die mit dem Training beginnen, weil sie mit ihrem jetzigen Zustand unzufrieden sind.
Sie wissen ganz genau was ihnen nicht gefällt und wollen unbedingt weg von diesem Zustand.
Vor ein paar Wochen hat Kraft- und Konditionstrainer Max Shank zum „5 Minuten Flow“ aufgerufen.
Ziel dieser Aktion ist es, dass du dein Leben veränderst. Alles was du tun musst, ist deinen Tag mit einer 5-minütigen Bewegungsroutine und zwei Gläsern Wasser zu beginnen.
Ich weiß, es klingt schon wieder zu einfach um wahr zu sein. Vor zwei Wochen bin ich in die „5-minuteflow“ Bewegung eingestiegen.
Übungen zur Verbesserung der Beweglichkeit, Stabilität oder Aktivierung bestimmter Muskulatur hatten vorher schon einen hohen Stellenwert in meinem Training und doch hat mir der Flow noch ein paar wichtige Dinge beigebracht.
#1 Mehr Konzentration und Kreativität
Keine Ahnung wie dein Tag beginnt. Meiner startet zu 99% mit sitzen. Ich schreibe Artikel wie diesen hier oder bin mit dem Auto unterwegs.
Nach einer regungslosen Nacht beginne ich also mit einem regungslosen Tag. Kein BÄÄMM es geht los. Eher ein GÄÄHN.
Rückblickend kein Wunder, dass ich immer relativ lange brauchte um in die Gänge zu kommen. Der 5 Minuten Flow ist wie ein Schalter der meine Konzentration und Kreativität anknipst. Es fällt dir leichter dich zu konzentrieren und die Ideen fangen an zu sprudeln.
Vorher habe ich 15 Minuten oder länger gebraucht, um in Schreibstimmung zu kommen oder bis mir etwas eingefallen ist. Jetzt spare ich Zeit, weil der Flow kürzer ist als meine Denkblockade.
Jede Übung hat seine Berechtigung. Zu behaupten Übung XY oder Trainingsgerät Z ist alles was du brauchst, wäre gelogen.
Und doch gibt es Übungen oder Trainingsgeräte die mehr Vorteile bieten als andere. Wenn du es schaffst diese zu erkennen, kannst du dein Training stark vereinfachen.
Beim Training mit dem eigenen Körpergewicht gibt es drei Übungen die aus meiner Sicht besonders wertvoll sind.
Training mit dem eigenen Körpergewicht ist an sich schon sehr effektiv. Du hast dein Trainingsgerät ständig dabei. Solltest du daran interessiert sein, wie du das Maximum aus diesem effektiven Trainingsgerät herausholen kannst, und das mit nur drei Übungen, ist dieser Artikel für dich.
Hier sind die drei Übungen und warum du sie in meinen Augen die Wertvollsten sind
#1 Liegestütz
#2 Kniebeuge
#3 Brücke
Ich höre dich schon stöhnen… Wie? Kein Klimmzug? Kein Dip? Kein Handstand oder Muscle Up?
Ja, du liest richtig. Diese drei Übungen sollten absoluter Bestandteil in deinem Training sein oder werden und jede einzelne hat mehr Vorteile als viele andere Übungen zusammen.
Alle drei Übungen haben gemeinsam, dass sie Druckübungen sind. Beim Liegestütz drückst du dich in Bauchlage horizontal vom Boden, bei der Kniebeuge vertikal aus der Hocke und in der Brücke in Rückenlage horizontal vom Boden.