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Warum Probleme lösen besser ist als Ziele erreichen

    Probleme lösenSetz dir große Ziele!

    Den Satz hast du schon oft gelesen, stimmt’s? Ich habe mir die letzten Jahre viele große Ziele gesetzt. Einige habe ich erreicht. Andere nicht. Bei den gesetzten Zielen gab es einen entscheidenden Unterschied. Dieser war ausschlaggebend ob ich es erreiche oder nicht.

    Ein Problem.

    Erreichte ich das Ziel, kannte ich das Problem oder besser – die Probleme. Eine Frage. Motiviert es dich Ziele zu setzen oder macht es dir mehr Spaß Probleme zu lösen? Denke einen Moment darüber nach.

    Hier ist ein Beispiel:

    Anfang 2012 entschied ich mich die RKC Trainer Ausbildung zu machen. Das ist definitiv ein großes Ziel. Die Voraussetzungen waren fünf Klimmzüge und die perfekte Technik bei den Big Six im Kettlebell Training. Plus Snatchtest mit 24kg als Testgewicht. Die Klimmzüge konnte ich. Also kein Problem. Bei den Techniken und dem Snatchtest sah das anders aus. Turkish Get Up und Squat war sicher. Der Swing hatte nur kleine Schwachstellen die ich leicht abstellen konnte.

    Aber…

    Mein Clean war grauenhaft, ich schaffte keine fünf Wiederholungen vom Press und ich war weit davon entfernt 100 Wiederholungen in fünf Minuten vom Snatch auszuführen. Mein großes Ziel war der RKC. Was mich jedoch motivierte, war die Probleme zu lösen, um beim RKC erfolgreich zu sein. Rückblickend hat mir geholfen, dass ich die Probleme, die ich zu lösen hatte, kannte und verstand. Das war auch der erste Schritt, um sie zu lösen. Doch es gibt noch mehr.

    Hier sind 6 Dinge die du wissen musst, wenn du Probleme lösen willst:

    #1 Kenne das wahre Problem und verstehe es

    Mein Problem war nicht der miserable Clean. Auch nicht die fünf Wiederholungen beim Press mit 24kg. Mein Problem war, dass ich den Clean nicht mochte. Ich investierte viel zu wenig Zeit in diese Übung. Das Gleiche beim Press. Schwere Presses fühlen sich unkomfortabel an. Ich mochte ihn nicht. Und glaub mir, sich das einzugestehen, war harte Denkarbeit. Überleg mal, wie oft führst du verhasste Übungen im Training aus von denen du weißt das sie gut für dich wären? Spar dir die Antwort. Ich kenne sie bereits. Du musst das wahre Problem erkennen. Und du musst es verstehen.

    #2 Schreib es auf

    Du verstehst Dinge leichter, wenn du sie aufschreibst. Versuche dabei möglichst spezifisch zu sein. Gehe ins Detail. Es vereinfacht den Denkprozess, wenn du Sachen aufschreibst. Und wer weiß, vielleicht hat dein Unterbewusstsein schon die Lösung für das Problem.

    #3 Mach dich auf Widerstand gefasst

    Boah! Ich habe es gehasst. Dem Clean mehr Trainingszeit zu widmen und dafür Übungen die ich liebe nicht mehr so oft machen zu können, war der Horror. Es war weit außerhalb meiner Komfortzone. Zögern, Zweifel, Unbehagen und jede Menge Ausreden. Die Angst kam fast schon mit Ansage. Merke dir diesen Satz, “Wahre Entwicklung geschieht außerhalb der Komfortzone.” Stell dich also auf Gegenwind ein. Wenn du spürst wie er dir ins Gesicht bläst, sei sicher, du bist auf dem richtigen Weg.

    #4 Mach aus deinem Problem eine Herausforderung

    Apropos Gegenwind. Erhöhe den Druck und es wird leichter. Und zwar deine Komfortzone zu verlassen. Die verbindliche Anmeldung zum RKC war der erste Kick. Einen Monat danach, habe ich sie HIER öffentlich gemacht. Danach gab es kein zurück. Alle wussten Bescheid. Einem guten Freund Bescheid zu sagen, hilft auch. Falls dir ein öffentlicher Post zu krass ist. Denk dran deinen Freund zum essen einzuladen, wenn du aufgeben solltest. Dieser Zusatz ist wichtig! Deine Ziele zu veröffentlichen, hilft dir in Aktion zu kommen. Ich habe es hier auf Facebook gerade wieder getan. Da ich nach wie vor kein Fan vom vertikalen Press bin, brauche ich den Druck an dieser Stelle.

    #5 Finde Leute die es gelöst haben

    Der Typ im Facebook Video ist Micha. Du hast hier schon einmal von ihm gelesen. Ultimative Kraftübungen von Michael Schaller. Er hat das Problem bereits gelöst. Er kann den Handstand Liegestütz. Bei unserem letzten Telefonat hat er mich mit Lösungen überschüttet. Beim RKC erschien mir ein Telefonat zu wenig. Zum Glück gab es eine Handvoll Leute die ihre Hilfe anboten. Herausgekommen ist eine RKC Vorbereitung. Einmal im Monat fuhr ich nach München und holte mir Tipps ab. Unglaublich was in den vier Jahren alles passiert ist. Heute reicht es, wenn du auf rkckettlebell.de klickst und du findest Hilfe in fast jeder Stadt.

    #6 Hilf anderen das Problem zu lösen

    Dir von anderen beim Lösen deiner Probleme helfen zu lassen, ist wichtig. Genauso wichtig ist es, dass frisch Gelernte weiterzugeben. Parallel zu meiner RKC Vorbereitung habe ich Freunde mit der Kettlebell trainiert und unterrichtet. Unfassbar was du alles lernst, wenn du dein Wissen mit anderen teilst. Es hilft dir die Probleme anderer zu erkennen und deine eigenen besser zu verstehen. Das bringt uns direkt zurück zu Punkt #1. Was solltest du also tun, wenn du dir das nächste Mal ein Ziel gesetzt hast?

    Richtig!

    Fang an Probleme zu lösen:

    • Überlege was das wahre Problem ist und sei dir sicher es verstanden zu haben.
    • Notiere dir jede Einzelheit des Problems.
    • Mach dich bereit deine Komfortzone zu verlassen.
    • Erzähle allen von deinem Ziel.
    • Such dir Verbündete.
    • Teile dein neues Wissen mit anderen.

    Du willst bestimmt wissen, wie die Geschichte mit meinem RKC ausgegangen ist oder? Es war ein Happy End. Hier findest du alle Details – Russian Kettlebell Challenge 2012 in Budapest. Gerade ist die Zeit wo sich jeder große Ziele fürs neue Jahr gesteckt hat.

    Welche Ziele willst du erreichen? Und welche Probleme musst du dafür lösen?