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Mann sein: Warum ich begonnen habe für Männer zu schreiben

    Vor einem Jahr wollte ich meine Beziehung mit Katja beenden. 

    Es war nicht das erste Mal.

    Wir waren wieder einmal an einem Punkt, an dem alles cool war und doch irgendwas fehlte.

    Normalerweise vertragen wir uns nach einem Krach relativ schnell.

    Diesmal war es anders.

    Die gesamte Situation hat mich komplett angepisst.

    Mann sein

    Vor allem die Tatsache, dass es sich wie das hundertste Déjà-vu anfühlte.

    Ich wusste genau, dass sich die Wogen wieder glätten.

    Aber ich hatte keinen Bock, dass sich gleichen Wogen zum hundertsten Mal glätten.

    Ich wollte wissen, was diese Wogen immer und immer wieder auslöste.

    Aus fast allen schwierigen Situationen, die ich bis heute erleben durfte, habe ich gelernt. 

    Ich habe mich damit beschäftigt, habe sie verstanden und danach bestimmte Dinge in meinem Leben verändert.

    In jedem Lebensbereich gab es Progress:

    #1 Gesundheit

    Von Skinnyfat, energielos und komplett unsportlich zum Energiebündel und mehr als überdurchschnittlich fitten Alltagsathleten.

    #2 Business

    Vom Bau, in die Logistik, in die Selbstständigkeit bis hin zum Business- und Lifestyle Coach.

    #3 Finanzen

    Vom unterbezahlten Job als Ossi in den alten Bundesländern, in die unterbezahlte Selbstständigkeit als Fitnesstrainer zum angemessen bezahlten Personal- und Kleingruppentrainer, mit eigenem Gym und mittleren bis hohen fünfstelligen Monatsumsätzen als Coach.

    #4 Beziehung

    Ja… die Beziehung. Die ist traumhaft. Seit ich mit Katja zusammen bin, haben wir wunderbare Erfahrungen gesammelt, sind gemeinsam gewachsen und haben unzählige Projekte verwirklicht.

    Mann sein

    Und … 

    • wir vertrauen uns
    • wir fühlen uns voneinander angezogen
    • wir haben zig Gemeinsamkeiten
    • wir haben die gleichen Zukunftsvorstellungen
    • wir respektieren uns

    … aber irgendwas produzierte diese Déjà-vus.

    Hier fehlte mir irgendwie der Zugang. 

    Nicht zu wissen was fehlt, obwohl alles cool ist, hat die Situation von Tag zu Tag verstärkt.

    Katja hat mehr und mehr gelitten und ich war mehr und mehr gefrustet.

    Bis zu dem Punkt an dem mir eine Trennung als beste oder einzige Lösung erschien.

    Die ganze Zeit über war mir klar, dass ich das fehlende Puzzleteil bei mir suchen musste.

    Und logisch… 

    … Katja hat ihre eigenen Herausforderungen und Baustellen, an denen sie arbeitet. 

    Die haben wir alle.

    In diesem Fall wusste ich jedoch genau, dass die Antwort irgendwo bei mir liegt.

    Ich fand nur keinen Anfang. 

    So viele Seminare und Weiterbildungen zur Persönlichkeitsentwicklung…

    So viele persönliche Durchbrüche und Learnings auf meinem Weg…

    … aber weit und breit kein fucking Anfang.

    Ich hab große Ziele…

    Kenne meine Identität(en)…

    Habe meine Werte klar…

    Weiß wie ich programmiert wurde und hab alte Geschichten, die ich mir lange Zeit erzählte, längst hinter mir gelassen…

    … und hab eine ordentliche Portion Urvertrauen ins große Ganze, was uns alle miteinander verbindet.

    Eine Sache, die mir immer irgendwie weitergeholfen hat, war Zeit allein.

    Der letzte Strohhalm, den ich ergriff, kam aus einem Business Coaching, das Katja und ich ein Jahr vorher absolvierten.

    Teil dieses Coachings waren Präsenztage in Kalifornien. An einem Abend waren alle VIP Teilnehmer des Coachings mit den Coaches und Speakern essen und hier ist mir eine Sache hängengeblieben, die Jim Fortin sagte.

    „Wenn du keine Antworten findest, geh in die Stille und stell Fragen.“

    Also hab ich mir ein Einraumappartement mitten im Wald gesucht und bin drei Tage in die Stille gefahren. 

    Bewaffnet, mit einem Stift und einem Notizbuch.

    Die Aufgabe lautete, mit einer oder einer Handvoll Fragen für vier Stunden in die Stille zu gehen. 

    Ein Raum, keine Ablenkungen, wach und ausgeschlafen.

    Die erste Session war schmerzhaft. Für Kopf und Körper.

    Am nächsten Tag gab ich mir eine zweite Session, mit drei Stunden.

    Die Antworten kamen.

    Aber nicht auf den Wegen, von denen ich dachte, wie sie kommen.

    Die logischen Antworten vom Kopf kannst du direkt ignorieren. 

    Da war ich nach drei Tagen kaum ein Stück weiter. 

    Die Antworten auf emotionaler und körperlicher Ebene waren da schon hilfreicher. 

    Genau wie die Antworten in Form von Situationen, alltäglichen kleinen Dingen und Zeichen, die „irgendwie“ meine Aufmerksamkeit zogen.

    Dafür darfst du „wach“ sein.

    Rückblickend war die Antwort eindeutig.

    Alle Antworten, Situationen und Zeichen zusammengefasst ergaben eine klare Message. 

    „Beschäftige dich mit der Beziehung zu dir als Mann.“

    Und das ergab komplett Sinn.

    Es war der Bereich, den ich bis dahin nicht sehen wollte, der einen großen positiven Unterschied in meinem Leben bewirken konnte.

    Es war das fehlende Puzzleteil.

    Seid einem knappen Jahr krieche ich in den Kaninchenbau, sammle fleißig Erfahrungen und Wissen.

    Ist seitdem alles reibungslos und easy?

    Nicht wirklich…

    Reibung gehört in jede Beziehung.

    Aber ich habe den Anfang vom Puzzle und kann an der Reibung wachsen.

    Ich habe mir einen Bereich erschlossen, der vorher nicht da war.

    Der so nicht greifbar war.

    Und ich konnte bereits ein paar Ketten sprengen.

    Je tiefer ich in den Kaninchenbau rutsche, je mehr Männer sehe ich, denen der Zugriff fehlt.

    Ich sehe die Überschneidungen und Probleme, die sich im Leben dieser Männer dadurch ergeben.

    Die Wirkung auf andere Bereiche ist beeindruckend.

    Alles verändert sich.

    Seit sich mein Zugang zu mir als Mann verändert, verändert sich das komplette System.

    Es wirkt sich auf jeden einzelnen Lebensbereich aus.

    Und es ist nicht nur die Beziehung zu Katja, die profitiert. Alle Beziehungen und Freundschaften, die ich eingehe und habe, profitieren. Besonders die mit anderen Männern.

    Mittlerweile sehe ich jedoch auch, was überall schiefgehen kann, wenn du dich als Mann nicht mit deinem Mann sein auseinandersetzt.

    Training ist einfach. 

    Ich glaube, Mann sein ist es auch.

    Wenn du, wie beim Training, die Matrix einmal erkannt hast und weißt, wohin du deine Aufmerksamkeit und Energie richtest, um dein volles Potenzial zu entfalten.

    Und klar, musst du dafür in Aktion kommen und Verantwortung übernehmen.

    Momentan stehe ich an dem Punkt, an dem ich 2010 mit der Kettlebell stand.

    Gefühlt noch ganz am Anfang.

    Ich habe etwas gefunden, wofür ich brenne und das ich mit der Welt teilen möchte.

    Auf meine Art und Weise.

    Einfach halt…

    Und das ist der Grund, warum ich für Männer schreibe.

    Falls du dich hier irgendwo wiederfindest, lass es mich bitte wissen. 

    Ich stelle mir gerade viele Fragen, in welche Richtung ich mit „dieser Flamme“ gehe.

    Körperliches Training stand bisher immer im Fokus.

    Persönlichkeitsentwicklung war daneben schon immer ein Thema auf dem Blog.

    Vielleicht wird es Zeit tiefer in bestimmte Themen zum Mann sein einzutauchen.

    Und eine Sache, die mir auch schon in der Vergangenheit extrem weitergeholfen hat, ist Feedback von dir.

    Was denkst du?