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Renegade Diet – Vom Krieger zum Kämpfer zum Abtrünnigen

    Overhead Kettlebell Squat klein
    Nur ein weiterer Abtrünniger?

    Ernährst du dich jahrelang diszipliniert ohne die gewünschten Resultate, kann es passieren, dass du zum Abtrünnigen wirst.

    Bei mir war es so. Jahrelang hing ich in der Ernährungsfalle der modernen Fitnessindustrie fest.

    Ich wusste genau wie viel Gramm Eiweiß, Kohlenhydrate und Fette ich essen soll.

    Ich wusste genau wie viele Kalorien ich am Tag, in der Woche und im Monat essen soll.

    Ich wusste genau wann und wie oft ich am Tag essen soll.

    Und ich wusste genau, dass ich total verwirrt war denn nichts von diesen Empfehlungen brachte mich meinen Zielen näher.

    Der Weg zur Renegade Diet: Vom „Normalo“ zum „Abtrünnigen“. 

    Ähnlich wie beim Training und der Kettlebell stolperte ich über einen interessanten Artikel. Nur diesmal ging es um Ernährung. Um genau zu sein, ging es um die Warrior Diet von Ori Hofmekler. Über diese wurde ich auf die Kämpfer Diät von Jürgen Reis aufmerksam.

    Nach weiteren kleinen Ausflügen (Lean Gains von Martin Berkhan und Eat Stop Eat von Brad Pilon) landete ich bei der Renegade Diet von Jason Ferruggia.

    Eine Sache weiß ich heute sicher, wenn du dich ernährst wie ein Abtrünniger, wirst du nicht wie der Durchschnittssportler aussehen und dich auch nicht wie einer fühlen.

    Der Umstieg auf diese Form der Ernährung und der Wechsel auf das Training mit der Kettlebell machte mich zum Exoten. Zumindest dachte ich das lange.

    Je intensiver und länger ich mich mit einfachen Training und einfacher Ernährung beschäftige, umso auffälliger wurde, dass nicht ich es bin der ein wenig daneben ist sondern der Großteil der trainierenden Bevölkerung.

    Will ich gerade sagen, dass du ein wenig daneben bist? Finde es selbst heraus.

    Im heutigen Artikel geht es primär um die Renegade Diet von Jason Ferruggia. Und obwohl ich meistens den Kopf schütteln muss, wenn ich diesen Buchtitel lese, passt dieser perfekt.

    Kurz zu Jason Ferruggia

    Jason ist ein bekannter Kraft- und Konditionstrainer aus Amerika und arbeitete mit mehr als 700 unterschiedliche Athleten aus verschiedenen Bereichen. Sein Spezialgebiet ist seinen Klienten dabei zu helfen Muskulatur aufzubauen und überflüssiges Körperfett zu verlieren.

    Ich bin irgendwann im Jahr 2010 abtrünnig geworden. Nach über zehn Jahren der totalen Verwirrung was, wie viel, wann und warum ich etwas essen soll, fand ich endlich meine Form der Ernährung die perfekt zu meinen Alltag passt.

    Die Formel die meine Ernährung komplett auf den Kopf stellte, lautet:

    Fasten – Wenig Nahrung – Viel Nahrung

    Ich kam auf diese Formel über die „Warrior Diet“ und Jürgen Reis, der mit der „Kämpfer Diät“ diese Form der Ernährung für seine Coachees und Leser seiner Bücher weiterentwickelte.

    Die Renegade Diet basiert auch auf der Warrior Diet von Ori Hofmekler. Ganz grob geht es darum eine bestimmte Zeit am Tag nichts zu essen (zu Fasten). Danach ein wenig zu essen (Unterkalorisch) und dann viel zu essen (Überkalorisch).

    Mittlerweile gibt es einige Bücher zum Thema Intermittend Fasting (in diese Kategorie fällt diese Form der Ernährung). Trotzdem bin ich bei der Renegade Diet hängengeblieben.

    Warum die Renegade Diet?

    Fokus auf Gesundheit.

    Nach einem kurzen Intro in dem Jason von seinen Experimenten berichtet, die er im Vorfeld zur Renegade Diet machte und warum er das Buch geschrieben hat, geht es gleich zu Beginn um Dinge, um die du dich dringend kümmern solltest.

    Dinge wie: 

    • zu niedriger Testosteron Spiegel
    • zu hoher Östrogen Spiegel
    • zu hoher Kortisol Spiegel
    • Nebennierenschwäche
    • schlechte Insulinsensitivität
    • deine Leber, mögliche Entzündungen und deine Verdauung

    Du bekommst eine Checkliste, wie du diese Dinge in Ordnung bringst und in Ordnung hältst.

    Keine Märchen in der Renegade Diet

    Nachdem das geklärt ist, räumt er mit einigen Märchen zur Ernährung auf, die sich in den Köpfen festgesetzt haben und auch heute noch von der modernen Fitnessindustrie propagiert werden .

    Es geht um Klassiker wie: 

    • Frühstück als wichtigste Mahlzeit am Tag
    • Alle zwei bis drei Stunden etwas essen zu müssen
    • Unregelmäßige Nahrungsaufnahme führt dazu den Stoffwechsel herunterzufahren
    • Es Unmengen an Eiweiß benötigt, um Muskulatur aufzubauen und so weiter

    Er räumt mit allem gründlich auf und gibt im Anschluss einen kleinen Überblick wie du bei der Renegade Diet vorgehen solltest und er erklärt warum und wie sie funktioniert.

    Logisch und nachvollziehbar, mit vielen Details

    In den darauffolgenden Kapiteln geht es um die Fastenphase, die unterkalorische Phase und die überkalorische Phase.

    In jedem der Kapitel geht er schön ins Detail.

    Am Ende fasst er dann alles in einem übersichtlichen Fazit zusammen.

    Das sind die perfekten Reminder.

    Hast du das Buch einmal durch, kannst du dir einfach die kurzen Zusammenfassungen ausdrucken und hast alles was du brauchst.

    Es gibt ein eigenes Kapitel indem Jason erklärt wie du Fett verbrennst und parallel Muskulatur aufbauen kannst. Das ist wohl das Ziel der meisten, die mit dem Training beginnen.

    Körperformung.

    Beides ist möglich jedoch kannst du den Fokus eher auf Fettverlust oder Muskelaufbau legen. Er liefert dazu Empfehlungen und gibt Beispiele was und wie viel in den jeweiligen Phasen gegessen werden sollte.

    Renegade Diet Extras

    Interessant ist auch der Einblick in seinen täglichen Ablauf. Er erklärt im Kapitel „What i personally do“ wie sein Training aussieht und was er in den einzelnen Phasen isst.

    Der Supplemente Guide ist auch gut. Er geht nicht über Bord und empfiehlt nur das Minimum. Am Ende kommt er auf gerade einmal sechs Produkte zur Nahrungsergänzung.

    Auf Seite 113 fasst er noch einmal die wichtigsten Punkte zusammen und gibt dir einen einfachen 12-Schritte-Schnellstart-Leitfaden an die Hand. An dieser Seite orientiere ich mich seit ich das Buch gelesen habe.

    Abgerundet wird das Buch durch: 

    • die Rengade Diet Regeln (mein Favorit: Kaufe nichts was in einer Plastikverpackung oder Karton angeboten wird)
    • eine umfangreiche Einkaufsliste (mein Favorit: Bio Eier)
    • Trainingsempfehlungen (mein Favorit: Er empfiehlt die fundamentalen Bewegungen)
    • ein komplettes Frage und Antwort Kapitel (mein Favorit: Wie kann ich diese Diet als Vegetarier umsetzen)

    Ein weiterer Grund warum ich über die Renegade Diet schreibe, ist, weil ich von einigen Lesern gebeten wurde darüber zu berichten wie ein Tag bei mir aussieht und an was für Empfehlungen ich mich bei der Ernährung halte.

    Ein Tag mit der Renegade Diet

    Kleiner Einblick wie es bei mir (in der Regel) aussieht „an einem Trainingstag“:

    Aufstehen (unter der Woche) 5:30 Uhr:

    • – 2 Gläser Wasser
    • – Kaffee!

    Zwischen 12-13 Uhr erste Mahlzeit:

    Zwischen 16-17 Uhr zweite Mahlzeit (nach dem Training):

    • – Whey Protein
    • – Obst
    • – Mandeln

    Zwischen 20-21 Uhr dritte und letzte Mahlzeit:

    • – Eier, Fisch oder Fleisch
    • – Reis, Kartoffeln, Quinoa o.ä.
    • – reichlich Gemüse

    Kein Hexenwerk. Unterm Strich halte ich mich zu 80% an die Vorgaben der Renegade Diet. Sie gibt meinem Tag Struktur.

    Wichtiger als Vorgaben aus Büchern ist mir mein Körpergefühl. 

    Ein Buch zu 100 Prozent umzusetzen, macht langfristig kaum Sinn. Wir sind einfach zu verschieden und jeder von uns braucht etwas anderes.

    Kleiner Tipp:  Auch wenn ich schreibe, dass es langfristig keinen Sinn macht alles zu 100 Prozent umsetzen zu wollen, tut es das zu Beginn schon.

    In der Vergangenheit habe ich Kalorien gezählt was ich heute für ziemlich kontraproduktiv halte. Jedoch habe ich in der Zeit viel gelernt und heute ein gutes Gefühl, wie viele Kalorien die Mahlzeiten haben die ich esse.

    Ich habe Eat stop Eat von Brad Pilon versucht perfekt umzusetzen, was mir gezeigt hat, dass ich den gesundheitsorientierten Ansatz der Renegade Diet besser finde, obwohl Eat Stop Eat sehr gut funktioniert hat.

    Das ist das Schöne an der Sache. Du experimentierst und stellst an den feinen Schräubchen die für dich den Unterschied ausmachen können. Am Ende erfüllst du vielleicht nicht mehr 100 Prozent der Vorgaben hast jedoch herausgefunden was zu 100 Prozent für dich funktioniert.

    Als grobe Ausrichtung hat mir die Renegade Diet also einen Bärendienst erwiesen.

    Genau genommen, ist der Titel doch Schwachsinn. 

    Abtrünnig sollten diejenigen sein die noch immer an den Ernährungsgewohnheiten festhalten die sie kein Stück voranbringen und dabei nichts hinterfragen.

    Bei der Ernährung, wie beim Training, musst du Verantwortung für dich übernehmen.

    Sollten also bisher die gewünschten Erfolge ausgeblieben sein, macht es vielleicht Sinn ein Abtrünniger zu werden.

    Hier bekommst du die RENEGADE DIET.